In dem Gutachten zum deponietechnischen Teil des Antrages auf Planfeststellung der nördlichen Erweiterung der Zentraldeponie Hubbelrath wird auf Blatt 19 für die Norderweiterung eine Ausgasung von 120.000 m3 Methan und CO2 prognostiziert. Methan hat eine 25 mal stärkere Wirkung auf den Treibhauseffekt als CO2.. Die relativen Anteile schwanken, aber man kann von einem bis zu 50%igen Methananteil ausgehen. Das sind also ca. 1,5 Mio. m3 CO2-Äquivalente an Treibhauswirkung der Norderweiterung der Deponie anzusetzen.
Auszug aus der Niederschrift (PDF) über die Sitzung des Ausschusses für Liegenschaftsangelegenheiten und Wirtschaftsförderung der Stadt Düsseldorf
Kauf von Flächen zur nördlichen Deponieerweiterung
Erkrath scheitert mit Bedenken gegen GEP. Die Stadt Erkrath hat im Rahmen der Beteiligung an der Änderung des Gebietsentwicklungsplanes/Abschnitt Abfallwirtschaft (GEP) und des Abfallentsorgungsplanes eine Stellungnahme abgegeben. Darin spricht sich die Stadt Erkrath sowohl gegen eine südliche als auch gegen eine nördliche Erweiterung der Zentraldeponie Hubbelrath aus. Der entsprechende Ratsbeschluß vom 09.07.1987 ist auch an die beteiligten Behörden und an die Stadt Düsseldorf weitergeleitet worden.
Beginn des Erarbeitungsverfahrens Änderung des GEP Punkt Abfallwirtschaft. Unter Kapitel B VI 3 – 15 wird zum Bereich nichtbrennbare Abfälle Mettmann ausgeführt: „Da die derzeitigen Deponiekapazitäten erschöpft sind, ist die zukünftige Entsorgung der nicht brennbaren Abfälle nicht gesichert. Aus diesem Grunde sind neue Deponien einzurichten.
In der geologisch hydrogeologischen Untersuchung zum Planfeststellungsverfahren der nördlichen Erweiterung der Zentraldeponie Hubbelrath wird auf Blatt 10 festgestellt: Aufgrund der geologischen Verhältnisse und der oben aufgeführten Ergebnisse dieser Voruntersuchungen wird empfohlen, für die Erweiterung der geplanten Deponie Hubbelrath nach Norden hin, eine Basisabdichtung vorzusehen, zumal die KF-Werte für Löß bzw. Lößlehm je nach Tongehalt nur zwischen 1 x 10-5 und 1 x 10-6 m/s liegen. Das Gutachten empfiehlt eine Kunststoffflächenabdichtung, verweist aber auf das risiko mechanischer oder chemischer „Einflüße (z.B. durch permeationsfähige Kohlenwasserstoffe im Sickerwasser),“ welche diesen Kunststoff beschädigen kann.
Nach einem Erörterungstermin hat der Bezirksplanungsrat einen Beschluß gefaßt und die Einwände der Stadt Erkrath gegen eine sowohl südliche als auch nördliche Erweiterung der Deponie abgelehnt.
Bild: Brandstiftung vernichtete Wald! Kann jetzt Mülldeponie erweitert werden? Im Ausschuß für öffentliche Einrichtungen ging es gestern um eine ernste Sache. Vor sieben Tagen vernichtete ein Großfeuer den Wald bei Hubbelrath. „Es war Brandstiftung“ sagen Polizei und Feuerwehr. Auch Umweltdezernent Licht bestätigt es. Ratsfrau Ingrid Landau von den Grünen: „Wer zog Nutzen aus der Brandstiftung?“ Darauf die Ausschußmitglieder im Chor: „Die Stadtverwaltung.“ Riesengelächter! Doch dann Betroffenheit. Der vernichtete Wald (12.000 Quadratmeter) ist genau die Fläche, um die die Stadtverwaltung Ihre Mülldeponie in Hubbelrath erweitern möchte. Das Planfeststellungsverfahren läuft… . Gerd Paulus, Mitglied im Bund für Umwelt und Naturschutz in Erkrath, hat gegen die Deponieerweiterung Einspruch angekündigt: „Es ist doch merkwürdig, daß die Flammen, wie mit einer Meßlatte gezogen, ausgerechnet nur auf diesem Gelände loderten, wo die geplante Erweiterung der Mülldeponie entstehen soll. Aber eine angrenzende trockene Wiese blieb verschont….“ Der BUND hatte Bedenken angekündigt. In einer Stellungnahme des Landesarbeitskreises Abfall des BUND hieß es: „Weshalb eine Süd-Erweiterung nicht mehr berücksichtigt werden soll, wird ebenfalls nicht klar gemacht. Dies ist nicht akzeptabel, da eine Süd-Erweiterung aus landschaftsökologischer Sicht weniger problematisch wäre.“
Brand der Deponie. Mit 25.000 Litern Wasser musste die Feuerwehr am 19.06.1988 einen auf 200 qm ausgebrochenen Brand auf der Deponie löschen. Angeblich wurden auf der Deponie nur unbrennbare Materialien abgelagert.
Der Ausschuss für Liegenschaftsangelegenheiten und Wirtschaftsförderung der Stadt Düsseldorf hat am 13.06.1988 120.358 qm Fläche im Bereich Am Kaiserhausfeld (Erkrath) für 457.360,40 DM zum Kauf beschlossen. Als Begründung wird in der Vorlage D 23/051/88 angegeben: Diese Wald- und Ackerflächen werden zur Arrondierung für Ersatzaufforstungsflächen bei einer Erweiterung der Zentraldeponie erworben
Stellungnahme des Rates der Stadt Erkrath (PDF) an den Regierungspräsidenten (damals: Fritz Behrends - SPD).
Regierungspräsident: Die Deponie ist dicht. Unter Zeichen 54.30.11-29/81 vom 18.10.1988 weist die Bezirksregierung über den Oberkreisdirektor den Beschluß des Rates der Stadt Erkrath „um eine Stillegung der Deponie Hubbelrath nachzusuchen“. Zurück. „Zahlreiche Brunnen im Umfeld der Deponie werden regelmäßig auch vom Staatlichen Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft Düsseldorf beprobt. Eine Auswertung der Analyseergebnisse hat bisher keine Anhaltspunkte ergeben, die eine Stillegung der Deponie rechtfertigen könnten.“
WZ JU: Klage gegen Deponie anstreben. "Altlasten in und um Erkrath" lautete das Thema der jüngsten Mitgliederversammlung der Jungen Union (JU). Ratsherr Bernhard Osterwind jun. Erklärte den Gästen besonders die Gefahren der Mülldeponie Hubbelrath. "Starke Schwelbrände auf der Deponie belegen, daß nicht nur Bauschutt in Hubbelrath gelagert wird", so Osterwind. "Die Erkrather hätten vielleicht in einigen Jahren massiv unter den Folgen der Mülldeponie zu leiden."
Fernsehbericht "Die Deponie ist dicht" - Der Lokalanzeiger berichtet am 14.12.1988: Bernhard Osterwind jun. hat in der „Aktuellen Stunde“ des WDR auf die Problematik der Mülldeponie Hubbelrath hingewiesen. Er ging dabei auf die legalen, aber gefährlichen Inhaltsstoffe der Mülldeponie – verbrauchte Filter- und Aufsaugmassen, verbrauchte Aktivkohlemassen, PVC, ölverunreinigter Boden und verschiedene Hochofenschlacken und mangelnde Sicherheit des Untergrundes der Mülldeponie Hubbelrath ein. Osterwind jun. Erklärte weiter: Interessant ist die Frage, ob die Einmütigkeit des Erkrather Rates bei der Ablehnung der Norderweiterung der Deponie bis zur Klage der Stadt Erkrath führen wird.“ Der Umweltdezernent der Stadt Düsseldorf rechtfertigte in der Sendung, daß aus seiner Sicht die bisher ermittelten Grundwasserbelastungen der Brunnen 13 und 19 nicht aus dem Deponiekörper stammen.
Zum Filmbeitrag: https://www.youtube.com/watch?v=F8f9cmW94Og
ZDH Teil 2: Es war der Komposthaufen! - Die extrem schlechten Werte in Brunnen 19 stammten nach Meinung der Stadt Düsseldorf von einem alten Komposthaufen (Zeichnung in der Anlage). Das weiß schon ein Schüler in Klasse 8 dass ein Komposthaufen nicht die extrem hohe anorganische Salzfracht in Brunnen 19 erklärt.
Messergebnisse des Grundwasserbrunnens 19 für 1988 1. Halbjahr: Diese "Brühe" im Grundwasser ist stark giftig. Wie heißt es von der Stadt Düsseldorf im Fernsehen: Die Deponie ist dicht! Hier die Messergebnisse eines Brunnens außerhalb der Deponie
Wieder ein großes Feuer auf der Deponie. Bericht (PDF)