Sehr geehrter Herr Schultz,
seit letztem Monat ist ein Förderprogramm der Bundesregierung (Anlage) zu Maßnahmen der Klimaanpassung aufgelegt worden, auf welches uns ein Bürger aufmerksam gemacht hat. Die gesamte Fördersumme beträgt 100 Mio. €.
Es sollen Modellprojekte insbesondere zur CO2 Fixierung und Klimaanpassung bei Parks und Grünanlagen gefördert werden.
Antragsberechtigt sind Kommunen, aber auch Stiftungen.
Dabei bitte ich, auch mit der Stiftung Naturschutzzentrum Bruchhausen, um Erörterung, ob hier Projekte z.B. der Umweltbildung, der gelenkten Naherholung, Urban farming etc. vertiefend gefördert werden können.
Auch kleinere Grünanlagen können die Hitzeinsel „Stadt“ mildern. Diese Grünanlagen sind selbst vom Klimawandel bedroht. Es gilt z.B.
a) pflanzensoziologische Anpassungen und
b) insbesondere das Abfließen von Niederschlagsgewässern durch Bereitstellung von Speicherräumen, wie z.B. kleinen Teichen, die dann selber Element der Temperaturregulierung werden zu fördern.
c) auch Böden können so angelegt werden, dass sie als Wasserspeicher optimiert werden.
Im weiteren bitte ich vorab um eine kursorische Prüfung, ob § 9 Abs. 2 unserer Entwässerungssatzung, in Verbindung mit § 49 Absatz 4 LWG NRW grundsätzlich einer Überarbeitung offen steht, in dem Sinne, dass auch auf Privatgrundstücken Speicherung oder Versickerung von Niederschlagswasser oder einer Teilmenge davon bevorzugt (!) vor der Überlassung an die Gemeinde zu prüfen ist.
In der Stadtplanung verdichtet sich immer mehr die Erkenntnis der Notwendigkeit nicht nur durch entsprechende Standards CO2 zu vermeiden, sondern den Folgen des Klimawandels durch Erhalt und Förderung innerstädtischen Grüns durch z.B. Dachbegründung, Fassadengestaltung, Gestaltung straßenbegleitenden Grüns zu begegnen. Die Anlage von temporären Wasserrückhaltezonen (Gräben) insbesondere in Hanglagen, von denen wir ja sehr viele haben, kann eine mildernde Wirkung nicht nur kleinklimatisch sondern auch im Hinblick auf die Milderung von Starkregenereignissen haben.
All das sind Aufgaben, welche die Stadt finanziell überfordern.
Daher bitte ich freundlichst um eine Einschätzung, ob das hier vorliegende Förderprogramm oder ähnliche Förderprogramme für Erkrath von Nutzen sein könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Osterwind