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Warum Bürgerinnen und Bürger bei der BmU mitmachen

  • Angela Klinkhammer-Neufeind:

Meine Beweggründe, mich in der BmU zu engagieren.

Als junge Mutter von zwei Kindergartenkindern und in Hochdahl Ende 1985 neu zugezogen, habe ich über die Elternarbeit im Kindergarten Bernhard Osterwind kennengelernt. Als sich dann 1988 die BmU gründete, sprach er mich an, ob ich wohl mitmachen würde.

Aufgewachsen in einem politisch konservativen Haus und mit der aktuellen Politik damals unzufrieden, kam mir diese neue Art der Wählergemeinschaft hier in Erkrath sehr gelegen.

Ich kam dann nach Gesprächen mit meinem Mann zu der Überzeugung, dass es, gerade wegen der Zukunft unserer Kinder hier vor Ort in Erkrath wichtig sei, sich zu engagieren.

Mein „Einstand“ in die Politik war die Unterschriftensammlung für die Wiedererrichtung der Grundschule Kempen. Über 400 Unterschriften habe ich damals in einer Aktion von Haus zu Haus in diesem Bereich gesammelt - sie sind dann allerdings erst den Jahrgängen nach der Einschulung unserer Kinder zu Gute gekommen.

Nach der Kommunalwahl 1989 kam ich direkt in den Rat. Das war schon ein Sprung ins kalte Wasser und ich hatte dann schon manchmal Bedenken gegenüber unseren Kindern.

Denn war es schon schwer, z.B. an Feiern in Kindergarten oder Schule nicht teilnehmen zu können, weil eine Sitzung im Rat oder Ausschuss anstand. Aber es hat sich auch ausgezahlt: Unsere Kinder mussten von klein auf Aufgaben übernehmen und sind so früh sehr selbständig geworden – eindeutig mehr als Kinder im gleichen Alter und haben verstanden, dass es wichtig ist, sich auch um Dinge zu kümmern, die alle betreffen.

Bei der ersten Wahl zum Hauptamtlichen Bürgermeister im Jahr 1999 stellte mich die BmU dann als Ihre Bürgermeisterkandidatin auf. Übrigens ein Novum bisher in Erkrath. Bis heute gab es keine weitere Kandidatin der Parteien in Erkrath. Auch das war eine Erfahrung, sich gegen vier männliche Mitkandidaten zu behaupten. Mein Ergebnis entsprach dem der Mitbewerber der kleinen Parteien.

Sich „kümmern“ ist das, was die BmU ausmacht. Die Augen offen halten, sei es in direkter Nachbarschaft, im Viertel oder in der gesamten Stadt.

Zugegeben, die Arbeit innerhalb einer diskussionsfreudigen und kritischen Fraktion ist nicht immer einfach. Aber es bleibt angesichts der vielen Herausforderungen spannend und ich kann versprechen, langweilig wird es nicht.

Nun bin ich im nächsten Jahr 30 Jahre im Rat und ich möchte insbesondere Frauen, besonders den jungen, Mut machen, sich zu engagieren. So lernen ihre Kinder, was soziales Engagement ist, und dass es wichtig ist, über den „Tellerrand“ der Familie auf das Allgemeinwohl zu schauen und es mit zu gestalten.



  • Frank Wilczynski:


Warum bin ich in der BmU aktiv?

Ein persönlicher Rückblick:

Seit 1985 wohne ich mit meiner Familie in Erkrath. Als die BmU 1988 gegründet wurde, habe ich die Motivationen der Gründungsmitglieder der Presse entnommen. Das habe ich dann mal beim Abendessen in der Familie angesprochen. Die Reaktion kam prompt:
 „Die sind mutig und tun was, Du meckerst nur!“

Ich bin dann zur ersten öffentlichen Sitzung der BmU gegangen. Nicht alles war für mich OK, aber der offene, demokratische Umgang hat mich dazu bewegt, dem Verein beizutreten.
Ein Verein, ohne persönliche Karriereinteressen. Reines Ehrenamt für Erkrath und damit für mich, meine Familie, meine Nachbarn und Mitbürger in Erkrath.

Kann ich da etwas bewegen? Das war meine Frage!

Mein Schlüsselerlebnis:
Als ich einmal eine Ratssitzung besucht habe, wurde auch ich während einer Sitzungsunterbrechung zu einem strittigen Thema (ich weiß leider nicht mehr um welches Thema es genau ging) von den damaligen BmU- Ratsmitgliedern um meine Meinung und Einschätzung gebeten. Diese wurde aufgegriffen und so kam es zu einer für mich positiven Erfahrung: Ich kann doch etwas bewirken!

Meinen persönlichen Schwerpunkt habe ich auf die Kultur- und Sportförderung gelegt.
Viele positive Entscheidungen in den letzten Jahren für Erkrath konnte ich mitgestalten: u.a. Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklungskonzept, soziale Förderung, schulische Förderung.

Die BmU gab/gibt mir die Gelegenheit dazu.

Zugegeben, es ist nicht immer einfach, aber besser als immer nur zu meckern.




  • Wolfgang Schriegel:

Wie bin ich zur BmU gekommen?

Schon in der Schule hatte ich gelernt, dass das Grundgesetz den Gemeinden das Recht der Selbstverwaltung garantiert. Wie immer im Leben gibt es da, wo Rechte sind, auch Pflichten! Die Pflicht der Bürger besteht darin, sich nach Kräften einzusetzen und an der Gestaltung der Gemeinde mitzuwirken.

Als ich 1981 mit meiner Familie nach Hochdahl gezogen war, engagierte ich mich in den folgenden Jahren in einer Bürgerinitiative, die eine Straßenplanung verhindern wollte. Wir kamen in Kontakt mit Leuten, die als Kommunalpolitiker uns mit den Hintergründen und Auswirkungen unseres Anliegens vertraut machten. Dabei fiel mir auf, dass es ihnen sehr darum ging, nicht einfach eine Alternative vorzuschlagen, also das Problem nur zu verlagern und damit andere Leute mehr zu belasten, sondern eine ausgewogene und am Gemeinwohl orientierte Lösung durchzusetzen. Diese engagierte und sachlich fundierte Vorgehensweise hat mich sehr beeindruckt.

Diesen Leuten bin ich später in der BmU wieder begegnet, die sich für Umweltschutz und solide Finanzpolitik einsetzen und ehrenamtlich und unabhängig in der Kommunalpolitik mit­wirken und mitgestalten wollten. Mein Interesse war geweckt, ich wurde Mitglied in der BmU und habe in verschiedenen Funktionen im Verein und im Vorstand mitgewirkt und bin in der Ratsfraktion und Fachausschüssen tätig. Der ehrenamtliche Einsatz zum Wohl der Stadt und ihrer Bewohner ist mir wichtig, weil die kommunale Selbstverwaltung ein hohes Gut ist und nicht zum Spielball von Klüngel und Eigeninteressen werden darf, auch wenn nicht alle Ziele und Aufgaben im politischen Abstimmungsprozess immer erreicht oder durchgesetzt werden können.