S-Bahnen und Busse sind nicht zuverlässig, klagen viele Fahrgäste. Die BmU fordert jetzt: Bei Verspätung und Ausfall Geld zurück - und zwar für die Kunden, aber auch für die Kommunen, die viel Geld für den Nahverkehr ausgeben.
ÄRGER / "Die Bahn kommt" - häufig später, manchmal gar nicht. Einmal mehr fordert die BmU Konsequenzen.
ERKRATH. Bus und Bahn - für BmU-Chef Bernhard Osterwind eine unendliche Geschichte der Ärgernisse. Mit der Störmelderaktion im vergangenen Jahr hat sich die unabhängige Wählergemeinschaft als Ansprechpartner für Beschwerden profiliert - und die reißen nicht ab. Einmal mehr fordert er, auf bessere Kontrollsysteme beim VRR zu drängen - und auf eine Rückerstattungspflicht des Fahrpreises an Kunden, aber auch der Umlage an die Städte.
So klagt ein Schüler, dass die Linie 741 die Haltestelle Kemperdick häufig einfach überspringe. Auf Anfrage habe der VRR das bestritten, so Osterwind. Doch andere Fahrgäste bestätigen die Beschwerde. Nicht immer sei der Bus tatsächlich voll gewesen, wie sich herausgestellt hatte.
Immer wieder klassisches Thema: Pünktlichkeit und Service. Die S8 lässt gern mal ihre Fahrgäste warten, am 6. Oktober sogar 25 Minuten lang. "Wenn ich 100 Prozent meiner Arbeit abliefern muss, dann denke ich, kann ich das auch von der Bahn erwarten", schimpft ein enttäuschter Pendler per Mail und steigt wieder aufs Auto um.
Verwirrung gehört offenbar zum Fahrplan: So wollte eine Kundin am Düsseldorfer Hauptbahnhof in einen Zug Richtung Hamm umsteigen. Auf dem Bahnsteig habe sie dem Aushangfahrplan entnommen, dass der Zug statt auf Gleis 18 nunmehr auf Gleis 9 abfahren werde. Während sie auf Gleis 9 wartete, fuhr der Zug auf Gleis 18 ab, sie hatte ihn verpasst. Am Serviceschalter hieß es, die Kundin müsse sich irren. Tatsächlich, so Osterwind, zeigten alle Aushangfahrpläne im unteren Bahnhofsbereich Gleis 18 für diese Bahn an, auf dem Bahnsteig hieß es bei allen: Gleis 9.
Die NRZ hat gestern Kunden am Bahnhof Erkrath nach ihrer Zufriedenheit gefragt.
"Kritik an öffentlichen Verkehrsmitteln
In Erkrath hat sich eine Reihe von Fahrgästen über die Unzuverlässigkeit bestimmter Buslinien beschwert. Nach Informationen der Fraktion “Bürger mit Umweltbewusstsein”, kurz BmU, würden verschiedene Bushaltestellen häufig gar nicht angefahren. Dies treffe unter anderem Schüler, die auf die entsprechenden Buslinien angewiesen seien. Viele Erkrather, die sich aufgrund der hohen Benzinpreise für öffentliche Verkehrsmittel entschieden hätten, seien außerdem enttäuscht über die Unpünktlichkeit von Bussen und Bahnen."