ERKRATH. Es knirscht gewaltig im Getriebe des Öffentlichen Personennahverkehrs. Dieser Ansicht ist zumindest BmU-Vorsitzender Bernhard Osterwind. Er hat gegen die Bummelei der Bahn Beschwerde beim VRR eingereicht. Auf eine Antwort musste er allerdings rund drei Monate warten.
Anlass zu dem Protest hatte ein Totalausfall der Linie S8 in Richtung Gerresheim. "Eine brennende Lok hatte für Stunden die Strecke blockiert, doch statt mit Bussen für eine Weiterfahrt zu sorgen, wurden die Kunden einfach ihrem Schicksal überlassen", kritisiert Osterwind. Zwar sei, laut VRR, ein Taxinotdienst eingesetzt worden, doch niemand habe über eine Durchsage davon erfahren. "Es ist außerdem naiv zu glauben, man könne zwölf ausgefallene Züge durch Taxen ersetzen."
Osterwind brennt das Thema schon länger unter den Nägeln. Mit einer Störmeldeaktion machte die BmU bereits vor zwei Jahren auf die Unpünktlichkeit der Bahn aufmerksam. "Der VRR als regionaler Partner der Bahn besteht zwar darauf, dass die S8 pünktlicher sei, als andere Linien, doch das Empfinden der Fahrgäste ist ein anderes. Dass es anderswo noch schlimmer ist, ist auch kein Trost." Osterwind fordert eine Kostenerstattung für "sitzengelassene" Fahrgäste und als Druckmittel eine Kürzung der kommunalen Zuschüsse.
"Wenn ich eine Pizza bestelle, die ich nicht bekomme, zahle ich ja auch nicht", betont der BmU-Vorsitzende. Er möchte außerdem erreichen, dass die Bahn unabhängige Pünktlichkeitskontrollen durchführen lässt, die die Wahrheit ans Licht bringen könnten. Bisher werde im Kreisgebiet gar nicht kontrolliert. "Wir werden auch weiterhin versuchen, Versäumnisse der Bahn publik zu machen, damit Kreis und Kommunen Druck auf den VRR ausüben", kündigt Osterwind an.