Leerstände in Unterfeldhaus geringer als behauptet
24.1.2019

Angeblich ist die Immobiliennachfrage auch über die Leerstände – immer wieder wird Unterfeldhaus genannt – ausreichend zu decken.

Die städtische Wirtschaftsförderung hat diese Angebote noch mal mit Vorlage 9/2019 genau untersucht.

Das Beispiel zeigt, dass ein Blick in ImmobilienScout24 z.B. für die Feldheider str. 38 – 78 neun Inserate von acht Anbietern mit Flächen bis zu 20.000 qm ausweisen. Die Rücksprache mit den Vermietern ergab, dass keine Gewerbefläche in einer Halle leer steht, lediglich eine 380 qm Bürofläche.

Ergebnis der Untersuchung:

Der Leerstand ist bei weitem niedriger, als es die Zahl der Inserate auf den ersten Blick vermuten lässt.

Weder in Unterfeldhaus noch in Kempen oder in einem anderen Gewerbegebiet stehen mehrere Zehntausend qm leer.

In den Online-Portalen werden insgesamt nur zwei komplett leerstehende Immobilien in Erkrath angeboten.

In Erkrath gibt es nur ein einziges Angebot über ein unbebautes Gewerbegrundstück.

Dem steht entgegen:

Vermietungsschilder vor Ort vermitteln den Eindruck, dass es genau an der Stelle große Vakanzen gäbe – z.T. trotz Vollauslastung von Immobilien.

Warum machen die das?

Sie werden zur Kundenansprache und zur Kundendatensammlung für andere Flächen genutzt oder auf Vorrat angelegt, falls sich an dieser Stelle ein Bedarf ergibt. Vermietungsschilder von namhaften Unternehmen zeigen nach Aussage von JLL, dass der Standort interessant und nachgefragt ist.

Insgesamt:

Die Stadt hat keine eigenen Angebote mehr. Es gibt aber auch „private“ Leerstände und Langzeitleerstände, die weiterhin sehr schwer am Markt zu vermitteln sein werden. Das sind i.d.R. veraltete Immobilien mit einer nicht marktgerechten Ausstattung, oder einfach zu hohen Erlöserwartungen usw.. Diese machen nur einen geringen Teil gemessen am Gesamtbestand aus und sind durch die Stadt nicht zu verhindern.

Die Art der Argumentation in dieser Frage ist ein einleitend aufgelistete Phänomen für das Motivated Reasoning . Entgegen klarer Analyse wird immer wieder in der Diskussion behauptet, dass Interessenten in Erkrath genug andere Ansiedlungsmöglichkeiten auch ohne Angebote auf einem Teil der Neanderhöhe finden würde.

Näheres lese man in der
Vorlage 1/2019 im Ratsinformationssystem.