Angeführt von der CDU-Mehrheit hat der Rat der Stadt Erkrath die Schaffung von Baurecht im Gebiet Kleines Bruchhaus eingeleitet. Dieses Gebiet ist nur ein Beispiel für viele Außenbereiche, deren zukünftige Bebauung die CDU anstrebt (vgl. Stadtplan „durchblicken“ Hrsg. BmU). Das Gebiet liegt in Hochdahl westlich der Bergischen Allee und nördlich des Stadtteils Kempen direkt neben dem Naturschutzgebiet Bruchhausen.
Nach Sitzungsvorlage Nr.: 6/2008 (vgl.: Fußnote unten) lautet das Ziel u.a.:
Angesichts sinkender Einwohnerzahlen und einer Steigung des Durchschnittsalters der Bevölkerung ist es das Ziel, Angebote zu schaffen, die insbesondere von jungen Familien in Anspruch genommen werden können. Gleichzeitig soll den Bedürfnissen der älter werdenden Bevölkerung Rechnung getragen werden.
Nach Meinung der BmU ist nicht einfach durch die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum das Problem sinkender Bevölkerungszahlen und Überalterung unserer Stadt zu lösen. Innerhalb von NRW (besonders stark von Überalterung betroffen) gehört der Kreis Mettmann zu den Gebieten mit dem größten prognostizierten Rückgang der Bevölkerung und dem höchsten Anstieg des Altersdurchschnitts. Innerhalb des Kreises Mettmann gibt es keine Stadt, die so stark altert wie die Stadt Erkrath.
Bei stark nachlassender Nachfrage nach Wohnraum (das sagen alle Prognosen bis weit über das Jahr 2020 hinaus) noch mehr Häuser zu bauen hält die BmU nur dann für sinnvoll, wenn strukturelle Mängel des vorhandenen Angebotes die aktuelle Nachfrage nicht befriedigen kann.
Das Gegenteil ist aber der Fall: Gerade für junge Familien sind aktuell in der Regel die Neubauten selten bezahlbar. Der Wertverlust der zahlreich angebotenen Häuser und Wohnungen im Altbestand ist hoch.
Statt für die vorhandene Bebauung noch mehr Konkurrenz durch neue Wohngebiete am Stadtrand (aktuell wird in Erkrath die „Neue Mitte“ erschlossen) zu schaffen, sollte das Augenmerk auf den Werterhalt des Wohnumfeldes im Altbestand und dessen Wohnqualität gelegt werden! Wenn in die zahlreich angebotenen Häuser und Wohnungen aus dem Altbestand junge Familien einzögen, wäre der Stadt besser geholfen, als durch den Verbrauch weiterer Freiflächen, welche die besondere Wohnqualität in unserer Stadt ausmachen. Im vorhandenen Wohnbestand muss die Ansiedlung junger Familien attraktiver werden!
Um diese sehr unterschiedlichen Auffassungen vom künftigen Weg Erkraths sachlich und unter Einbeziehung externer Spezialisten sowie der Bürgerschaft zu klären, haben wir seit 10 Jahren mehrfach vergeblich beantragt, ein Stadtentwicklungsprogramm zu erstellen. Die CDU war immer der Meinung, sie sei auch ohne diese Beratung im Besitz der richtigen Strategie für Erkrath.
Die BmU ist der Meinung, dass nur die Gesamtbetrachtung der Stadt deren Förderbedarf und deren Entwicklungschancen ergibt und erst dann gesagt werden kann, ob weitere Entwicklungschancen nur in den Freiflächen, die auch jetzt schon eine in der Regel zu gering eingeschätzte Bedeutung für den Wohnwert im Sinne der Naherholung und unter ökologischen Aspekten haben, zu realisieren sind.
Die BmU hat selber Grundzüge eines Stadtentwicklungsprogramms zur Diskussion gestellt (BmU:Erkrath 2020).