Betrifft: Neugestaltung des Hochdahler Marktes
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
wir bitten Sie, diesen Bürgerantrag dem Stadtrat und dem Ausschuss für Umwelt, Planung und Verkehr vorzulegen.
Wir, die Antragsteller, sind auf vielfache Weise in die Umgestaltungspläne involviert.
Viele von uns wohnen hier seit Bestehen des Marktes. Wir fühlen uns verbunden mit dem Markt. Aber wir sehen unser liebenswertes Umfeld bedroht und wir wissen, dass durch die Sanierungsmaßnahmen hohe Kosten auf uns alle zukommen.
"Leider bestätigte der Sturz einer Robinie das von vielen Seiten stark kritisierte Gutachten, welches die Verwaltung zur Standsicherheit der Bäume am Hochdahler Markt eingeholt hatte. Im Zuge der Planungen zur Sanierung des Hochdahler Marktes hat der Gutachter alle Bäume untersucht. Die meisten Robinien wiesen nicht die erforderliche Standsicherheit auf und sollten deswegen gefällt werden. Unerwartet fiel jedoch ein Baum, ohne großen Schaden zu verursachen am Samstag gegen die Wand des Hauses der Kirchen. Die Verwaltung ließ daraufhin vier weitere Bäume mit denselben schlechten Werten in der Standsicherheit sofort fällen."
So steht es in der aktuellen Ausgabe des Rathausrückspiegel auf der Website der Stadt Erkrath. Wir sind mit dieser Aussage nicht einverstanden.
Die Stadt hat nicht das Recht, gesunde Bäume zu vernichten. Wir haben sehr genau zugeschaut, als am 14. Juli die oben genannten vier Bäume gefällt wurden. Wir haben auch die Fällung von weiteren vier Bäumen am 21. Juli verfolgt. Sie machten einen durchaus gesunden Eindruck (eine Fotodokumentation liegt vor).
Wir kennen Hochdahl und den Markt schon sehr lange. Wir wissen auch, dass die Bäume nicht in Muttererde gesetzt wurden, sondern in den Bauschutt, der bei der Höherlegung der Marktfläche angefallen war. Die Robinien sind bisher mit dieser ungünstigen Situation fertig geworden. Wir fragen uns: können die geplanten "neuen" Bäume das auch?
Wir lieben unseren Markt. Wir fühlen uns hier wohl und ertragen die gelegentlichen Lärm- und anderen Belästigungen mit Anstand. Aber wir ertragen den Gedanken, dass die Bäume gefällt werden, nicht. Die gesamte Umgestaltung des Marktes wird geraume Zeit dauern. Erst nach der Beendigung der Sanierungsmaßnahmen sollen neue Bäume gepflanzt werden. Das werden kleine Bäume sein und es wird sehr viel Zeit vergehen, bis sie groß geworden sind. Bäume sind keine Bauteile, die man einfach wegräumt. Sie sind lebendige Wesen. Sie schützen uns vor Immissionen, vor Straßenlärm, spenden Schatten, Sauerstoff, dienen unseren Vögeln als Nistplatz und erfreuen unsere Augen.
Als die Neue Stadt Hochdahl gebaut wurde, 1960, gehörte es zum Entwicklungsziel der EGH, die vorhandenen Grünzüge zu erhalten und damit die Landschaft in der Stadt weiterleben zu lassen. Die Grünanlagen machten den hohen Freizeitwert der entstehenden Stadt aus und begründeten deren außerordentlichen Wohnwert.
Heute müssen wir um jeden einzelnen Baum kämpfen.
Wir Anwohner finden das Natursteinpflaster auf dem Markt schön. Die durch unterschiedliche Farben und Formen gebildeten Kreise machen die Besonderheit des Marktes aus. Aber wir sind keine Träumer. Wir sehen, dass die Fläche uneben ist, dass viele Steine locker sind, dass man mit Kinderwagen oder Rollator nur schwer voran kommt.
Wir wollen nicht darüber jammern, dass unser Pflaster aus schlechten Steinen besteht, dass es nicht sachgerecht gepflegt wurde und dass die notwendigen Reparaturen verzögert ausgeführt wurden. Das bringt uns jetzt nicht weiter. Aber wir sind davon überzeugt, dass man die Fläche reparieren kann. Dazu gibt vorzügliche Vorschläge.
Die vom Rat geplante Sanierung des Marktes mit der neuen Pflasterung wird viel Geld kosten. Wir verstehen nicht, dass der Rat der Stadt eine teure Lösung ausgewählt hat. Steht im Rathaus irgendwo ein Goldesel? Hören wir nicht immerzu von Engpässen im Haushalt?
60 Prozent der Kosten werden auf die Anwohner umgelegt. Wir haben jedenfalls keinen Goldesel in unseren Wohnungen und können uns die teure Sanierung nicht leisten. Wir wollen es auch nicht. In einem guten Haushalt plant man die Ausgaben. Man macht keine Anschaffungen, die man nicht bezahlen kann. Hier aber werden wir zu Ausgaben gezwungen.
Wir verlangen vom Rat der Stadt, dass er uns Anwohnern den genauen Finanzierungsplan vorlegt und vor allen Dingen, dass er uns um Erlaubnis fragt, ob wir bereit sind, diese Kosten zu übernehmen.
Wir bitten Sie, diesen Bürgerantrag so schnell wie möglich zu behandeln.
Mit freundlichen Grüßen
Die Bewohner des Hauses Hochdahler Markt 1 in Erkrath