Durch den hohen öffentlichen Druck konnte die CDU/FDP-Ratsmehrheit zum Umdenken bewegt werden. Der UMTS-Mast in Millrath konnte verhindert werden.
Die Firma Vodafone plant die Errichtung eines 36 Meter hohen Stahlgittermastes zur Errichtung einer UMTS Antenne unmittelbar am S-Bahnhof Millrath.
Anstatt wie in den vergangenen Jahren durch die Stadtverwaltung von derartigen Vorhaben informiert zu werden, war es die BmU, die diese Pläne aufdeckte.
Hoffentlich nicht zu spät. Denn das im Planungs- Umwelt- und Verkehrsausschuss beschlossene Bebauungsplanverfahren kann nur dann zum Erfolg führen, wenn die UMTS-Planung noch nicht entscheidungsreif war. Die Verwaltung der Stadt Erkrath prüft dies nun auf einstimmigen Beschluss des Ausschusses.
In der Grundschule Millrath, dem Kindergarten an der Schulstraße, im Einkaufszentrum Millrath in der Apotheke, beim Feinkosthändler Windges und von den Grünen wurden insgesamt 650 Unterschriften gegen den Mast gesammelt. Überwiegend wurden Gründe des vorbeugenden Gesundheitsschutzes genannt. Auf Antrag der BmU wurde die Sitzung unterbrochen, um den zahlreichen anwesenden Bürgerinnen und Bürgern aus Millrath, die z.T. gar keinen Platz im Sitzungssaal mehr fanden, Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Osterwind: "Ich bin seit 30 Jahren als sachkundiger Bürger oder Ratsmitglied im Rat der Stadt Erkrath tätig. Ich habe noch nie in einer Angelegenheit so zahlreich sachkundige und kompetente Äußerungen von bürgerschaftlicher Seite gehört wie in dieser zweistündigen Sitzung".
Unbeantwortet blieb die konkrete Frage nach Alternativstandorten. Hätte die CDU dem Antrag der BmU am 24.01.02 und am 28.03.03, ein Mobilfunkkonzept für Erkrath zu erstellen zugestimmt, dann wäre diese Frage heute beantwortet. BmU und Grüne wiederholten den Antrag am 25.10.05. Ergebnis: die CDU wird darüber nachdenken und hat den Antrag vertagt.
Angenommen wurde auch der BmU-Antrag, Verhandlungen mit Vodafone und Bahn aufzunehmen, den Mast mindestens 400 m von dem nächsten dauerhaft von Menschen benutzten Gebäude entfernt aufzustellen. Hierzu wies der Vorsitzende der BmU, Bernhard Osterwind, darauf hin, dass es schon zwei mal gelungen ist, 1995 im Fall Rosenhof Alt-Erkrath und 1999 im Fall des LEG Gebäudes an der Schildsheider Str., Antennenplanungen, die schon fest vereinbart werden, wieder rückgängig zu machen. "Man muss nur vernünftig und engagiert verhandeln und darf sich nicht selbst verunsichert zeigen".
Weiterhin wurde auf BmU-Antrag beschlossen, dass künftig die Verwaltung "unmittelbar bei Vorlage eines Antrages" auf Errichtung einer Antenne die Erkrather Ratsmitglieder informiert werden.
Im Übrigen wies die BmU darauf hin, dass UMTS nicht notwendig sei um z.B. mit dem Handy einen Notruf abzusetzen sondern im Kern Multimediaanwendungen diene. Derartige Antennen seien künftig in Abständen von ca 1 km je nach Stärke der Nachfrage zu erwarten: von allen Wettbewerbern.