Ein Gedankenprotokoll.
Fast 80 Erkratherinnen und Erkrather erschienen zu der Bürgeranhörung, in der die Verwaltung das Projekt “Kutscherhaus” vorstellte: neben dem denkmalgeschützten Kutscherhaus soll ein Glaskasten mit 1000m² Bürofläche errichtet werden.
Die Argumente gegen dieses Projekt wurden ausführlich vorgetragen. Eine kontroverse Diskussion konnte jedoch nicht entstehen, da niemand anwesend war, der das Projekt befürwortet, wie die abschließende Abstimmung unzweifelhaft ergab: bis auf zwei Enthaltungen eine einstimmige Ablehnung.
Eine Antwort auf die entscheidende Frage, inwieweit ein öffentliches Interesse an der gewerblichen Bebauung eines unserer schönsten Grüngebiete besteht, konnte in Ermangelung geeigneter Argumente nicht gefunden werden.
Man darf der Verwaltung nun nicht den Vorwurf machen, dass sie eine Planung durchführe, die dem öffentlichen Interesse widerspricht. Die Verwaltung tut nur ihre Pflicht, sie handelt im Auftrag der CDU/FDP-Mehrheit im Stadtrat.
Bedauerlich, dass niemand der 22 Damen und Herren besagter Ratsmehrheit es für angebracht hielt, die Meinung der Anwesenden anzuhören und die eigenen Argumente für die bisherige Zustimmung darzulegen. Vielleicht waren sie alle verhindert, vielleicht war es nur die Arroganz der Macht, die eine Anhörung der Betroffenen überflüssig erscheinen ließ. Auf jeden Fall ein demokratisch gesehen fragwürdiges Verhalten. So fühlt sich der interessierte Bürger nicht ernst genommen. Mögen die Argumente der Gegner (bislang über 1200 Unterschriften) nun über Umwege auch noch das Ohr von CDU und FDP finden.
Allen Interessierten sei empfohlen, in den Ausschuss- und Ratssitzungen zu diesem Thema Präsenz zu demonstrieren und eine angemessene Beratung dieses wichtigen Themas einzufordern. Den Termin finden Sie demnächst auf dieser Internetseite.-
Matthias Wille und Christian Ritt