(Fakten und Hintergründe)
Die Gymnasien der Stadt Erkrath stehen mit 90 (Gymnasium am Neandertal) bzw. 102 (Gymnasium Hochdahl) Anmeldungen für das Schuljahr 2015/16 sehr gut da. Auch die Hauptschule in Hochdahl hat genügend Anmeldungen (43) für zwei neue Klassen. Die Realschule in Hochdahl musste sogar 18 Schülerinnen bzw. Schüler abweisen und wird mit zwei Klassen zu je 26 Schülerinnen bzw. Schülern in das neue Schuljahr starten.
Nur die Realschule in Alt-Erkrath hat für das Schuljahr 2015/16 mit 47 Anmeldungen nicht die nötige Anzahl von 50 Anmeldungen zur Einrichtung von zwei Klassen erreichen können, die zur Fortführung einer Realschule normalerweise erforderlich sind.
Die Bezirksregierung in Düsseldorf teilt allerdings die Einschätzung der Erkrather Schulverwaltung, dass für das Schuljahr 2016/17 wieder eine hinreichende Zahl an Anmeldungen erreicht werden wird. Die Bezirksregierung hat daher eine Duldung ausgesprochen, so dass der neue 5. Jahrgang gebildet werden kann.
Sollte die Mindestzahl der Anmeldungen für 2016/17 nicht erreicht werden, steht allerdings die Schließung der Schule durch die Bezirksregierung zu befürchten.
Die Realschule in Alt-Erkrath hat in den letzten Jahren darunter leiden müssen, dass die Schulleiterstelle seit über einem Jahr nicht besetzt ist und z.T. ein gravierender Fachlehrermangel - unter anderem vor allem in Englisch und Naturwissenschaften - herrschte. Diese Situation hat die Bezirksregierung über lange Zeit in Kauf genommen und keine ausreichenden Maßnahmen zur Behebung des Mangels ergriffen. Die BmU hatte bezüglich dieser Thematik mehrmals Kontakt zur Erkrather Schulverwaltung und Bezirksregierung aufgenommen. Die Erkrather Lokalpolitik hat allerdings keine Einflussmöglichkeit auf die personellen Entscheidungen (Lehrerversorgung, Stellenausschreibungen) der Bezirksregierung.
Sie stellt jedoch allein für die Realschulen 2015 im Haushalt 1.521.000 € zur Verfügung.
In der Schulausschusssitzung am 28. Mai 2015 hat der zuständige Dezernent Heneweer angekündigt, dass die Fachlehrersituation verbessert würde und die Schulleiterstelle ausgeschrieben sei und drei Bewerbungen vorlägen. Auf Unverständnis stieß allerdings die Mitteilung, dass das Bewerbungsverfahren aufgrund einer Mehrfachbewerbung eines Bewerbers aktuell gestoppt sei. Ernst Eumann, sachkundiger Bürger der BmU und ehemaliger Schuldezernent, wies darauf hin, dass aus seiner Erfahrung eine Unterbrechung und somit eine Verzögerung des Verfahrens nicht notwendig sei. Außerdem musste der Ausschuss zur Kenntnis nehmen, dass die Schule mit einer Unterbesetzung von einer Stelle das kommende Schuljahr planen muss. Diese Unterbesetzung bezeichnete der Dezernent der Bezirksregierung als "akzeptabel".
Hier verwaltet die Bezirksregierung offensichtlich den Mangel, der durch Entscheidungen der Landesregierung bedingt wird.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Lage der Schule angesichts einer zugesagten, verbesserter Lehrerversorgung und einer hoffentlich bald gewählten neuen Schulleitung wieder normalisiert.
Diese Schule hat es verdient, dass wieder positiv von ihr berichtet wird.