BmU: Bolzplatz Gruitener Straße nicht bebauen
Der Bolzplatz an der Gruitener Straße soll ersatzlos verschwinden – Die Stadt will dort eine weitere Übergangsunterkunft errichten
Neben dem gerade im Bau befindlichen Neubau an der Gruitener Straße einer Übergangsunterkunft soll nun auch noch eine weitere, gleich große Unterkunft für Geflüchtete und Wohnungslose errichtet werden. Der Bolzplatz, der neben den Kindern und Jugendlichen des Viertels insbesondere durch die Grundschule Millrath im Sportunterricht und im Offenen Ganztag genutzt werden soll, soll nach Plänen der Verwaltung aufgegeben und überbaut werden: Den heutigen Nutzerinnen und Nutzern ohne Alternative genommen. Die BmU hat sich im Rat am 07.10.2021 klar für den Erhalt des Bolzplatzes ausgesprochen. An anderer Stelle wird extrem viel Geld aufgewendet um Spiel-/ Sportstätten zu bauen (Stadtweiher), an der Grundschule Sandheide - besonders teuer - sogar ein Platz auf dem Dach gebaut werden. Millrath soll gar nichts mehr haben.
Bernhard Osterwind will als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses überprüfen, ob man vor einem solchen Beschluss nicht den JHA hätte beteiligen müssen.
Zudem ist es aus Sicht der BmU notwendig, dass die Unterkünfte gleichmäßig über die Stadtviertel verteilt sind. Eine Zentralisierung ist gerade aus Gründen der Integration unverständlich und falsch.
Hier teilt die BmU voll und ganz die Position des Integrationsrates, der die Beschlussempfehlung der Verwaltung mit 7 (zu 3) Gegenstimmen abgelehnt hatte.
Und auch aus schulpolitischer Sicht ist die Entscheidung falsch, da die Grundschule Millrath jetzt schon an der Kapazitätsgrenze arbeitet und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund für alle Grundschulen wichtig ist.
Wie auch schon in der Frage der abgelehnten Verbesserung der Verkehrssicherheit durch Einrichtung einer „Eltern-Taxi“-Haltestelle an der Gruitener Straße wird die Schule im Regen stehen gelassen.
Erkrath muss auch Sicht der BmU nach dem Verlust der Unterkunft an der Freiheitsstraße durch das Hochwasser für neue Unterkünfte sorgen.
Die BmU hat sich allerdings für andere Standorte ausgesprochen, z.B. im Baugebiet Erkrath-Nord, als Neubau am Thekhaus bzw. auf dem Gelände des alten Hochdahler Schwimmbades am Bürgerhaus. Auch hätte dies in die Planungen Wimmersberg integriert werden können und der Kauf des leerstehenden Arcadia-Hotels intensiver in den Blick genommen werden müssen. Zudem rächt sich nun, dass der Neubau am Maiblümchen nicht für den genannten Personenkreis vorgesehen ist.
Insgesamt muss die Stadt hier ein Konzept entwickeln und die Bürgerschaft intensiver in die Planungen von Übergangsunterkünften einbeziehen und hören.
Langfristig muss das Ziel sein, dass genügend Wohnungen zur Verfügung gestellt werden können.
Nachdem sich viele Eltern der Grundschule Millrath, die bis dahin schon fünf Stunden gewartet hatten, im Rat am 07.10.2021 kritisch zu Wort gemeldet hatten, und sich der Bürgermeister einer Mehrheit für den Verwaltungsvorschlag offensichtlich nicht mehr sicher war, entschlossen sich dann CDU und SPD nach einer Sitzungsunterbrechung um 22:55, die Entscheidung zu vertagen.
Eine Entscheidung soll nun in der nächsten Ratssitzung, vermutlich am 3. November gefällt werden, nachdem die Verwaltung noch eine Einschätzung zu den Alternativstandorten abgegeben hat.
Diese Denk-Pause hat die BmU unterstützt.